Sonntag, 22. März 2020


Tag -1
Aufregung schon vor dem Sturm

Eine Email an mich - die technophile Art ein Selbstgespräch zu führen


Guten Morgen Ich 

das ist ja die Höhe! Rächt sich doch der Kerl bei uns, weil wir ihn weder mögen, noch schätzen, noch bewundern. Der Herr hat uns zu 4 monatigem Hausarrest verurteilt. Wofür? 

Weil wir Hochrisiko sind. Ich noch mehr als Du (dafür bist du der bessere Fotograf) und wenn ich so alle meine Leiden aufzähle, dann müsste ich eigentlich eine ganze Fußballmannschaft sein. Immerhin, das stimmt: ich fühle mich wie eine ganze Mannschaft von Wehwehchen.

Sorry, da ist mir wieder mal die Tastatur durchgegangen.

Das Wochenende war zwar lang, da ich den Freitag gefühlsmäßig dazugezählt habe aber nur sehr kurz an Verwertbarem. Ich bin noch immer so sakrisch müde und abgeschlafft: gestern habe ich nach einem knappen km schon Hinschmeissen wollen, hab mich dann aber doch noch gezwungen, zum Ententeich zu hatschen, ihn zu umrunden und dann mit der sagenhaften Geschwindigkeit von 2,3 km/h Zuhause einzulaufen. Von laufen keine Rede, von gehen nur bedingt…

Soooo werden meine Fotos sicher nicht entstehen (richtig, da war doch das passende Wort - stehen). Und dann kommt auch noch er daher, der Obermacker, und verbietet uns frische Luft. Können wir da nicht Verfassungsklage einreichen, weil unsere (ich meine eher: meine) Aussichten gegen den/die ‘Jungen’ noch einen Fuß auf den Boden zu kriegen immer schlechter werden. Ich kann ja nicht 33% eines Jahres damit verbringen, Georgie beim Fressen zu fotografieren, oder Blick aus dem Fenster Nr. 4762a, oder mit dem Makro die Krümel vom Frühstückstisch zu fotogenen.

Und jetzt meine ich es wirklich Ernst: Faktisch sind uns die Hande gebunden. Wir können weder draußen fotografieren, noch gemeinsam auf die Fotopirsch gehen. Das ist wirklich der Hammer. Eigentlich finde ich eine derartige Regelung eher gut, aber bei einigen Dingen wird’s doch ganz hart werden: Eleanor und ich werden unsere Bikes auf diese Art nur einstauben, statt Hügel zu erobern, die Berge rauf- und runterzudüsen und die nördlichen Inseln und den Nord-Westen der Highlands zu erkunden.

Aber vor allem habe ich mir am Donnerstag Abend etwas vorgenommen, was meinem angeborenen Widerstand gegen alles Grundlose, gegen Krámerseelen, gegen dumme Regelungen wieder zu einem Hoch verhelfen kann (bei dem ich dann gerechter- und üblicherweise ziemlich baden gehe, was aber durch den Spaß beim Planen, Machen und Performen bei weitem ausgeglichen wird).

Kannst Du Dir vorstellen was das sein wird? Knobel doch einfach mal ein bisschen rum, lass deiner Phantasie freien Lauf und genieße die Freiheit, so lange es sie noch gibt.

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